Cantus Buranus von Corvus Corax
Corvus Corax – auch die „Könige der Spielleute“ genannt – sind eine der bekanntesten Mittelaltermusik-Formationen weltweit. Mit ihrem Projekt Cantus Buranus widmen sich Corvus Corax der größten erhaltenen mittelalterlichen Lied- und Sangspruchdichtung: der Carmina Burana. Die überwiegend in mittelalterlichem Latein verfassten Gedichte stammen aus der Blütezeit lateinischer Dichtung, die der Okzident vom ausgehenden 11. Jahrhundert bis zu Beginn des 13. Jahrhundert hervorbrachte. Diese zum Gesang bestimmten Gedichte sind teilweise auch mit Rhythmen und Neumen, der mittelalterlichen Notenschrift, versehen.
Cantus Buranus: „Fortuna“ Live in Wacken 2010:
Im Gegensatz zur landläufig bekannten Vertonung Carl Orffs zeichnet sich Cantus Buranus durch die mittelalterlich musikalische Umsetzung aus. So erklingen die choralen Gesänge zu Dudelsack, Schalmei, Drehleier, Trumscheit und Trommeln. Begleitet werden sie dabei von einem Sinfonieorchester, wodurch die Epik der Dichtung auch für den heutigen Zuschauer hörbar wird.
Nach der Premiere im Jahr 2005 auf der Berliner Museumsinsel unter der Schirmherrschaft von Klaus Wowereit hat diese Inszenierung weltweit Bekanntheit und Anerkennung erfahren. So folgten Corvus Corax im Jahr 2008 der Einladung des Auswärtigen Amtes nach China, 2012 nach Rumänien, sowie 2011 und 2013 mehrmals nach Mexiko. Diese Auslandsauftritte sind internationale Gemeinschaftsproduktionen, da Chor und Orchester immer aus dem Gastgeberland stammen.